Schitourenwoche auf der Heidelberger Hütte, 6.März – 14.März 2004

Christian Faltin

Das Wetter war nicht optimal – dichter Nebel, Schneefall, Sonne und Föhn wechselten einander ab – aber wir waren bis zu 14 Leute und nicht untätig…

Weit ist der Weg zur Heidelbergerhütte...
Die Grenztafel kann sich bei dieser Schneehöhe gerade noch bemerkbar machen.
...die Hüttenumgebung
...und erster Schneekontakt
die massigen Fluchthörner
Gipfelrast auf...
Babsi als Trapper (die Felle hängen lässig herab)
Abfahrt vom Gipfelhang...
...und nachmittags zum Ils Calguons ("Ils Dingsda", "Hütten-Hügel").
... gehts bei windigem Wetter ...
...weshalb man auch mit technischen Mitteln Gäste herankarrt.
Klaus und Fredi fotografieren...
Aufbruch zur ersten Schitour im Nebel...
Endlich schönes Wetter - auf gehts zur Lareinferner Spitze.
das Lareinferner Joch
...der Lareinferner Spitze
die Zahnspitze
...zurück zur Hütte...
Vorbei an der Breiten Krone ...
.. zum Piz Tasna (mit "Gipfelstau")
Piz Tasna

Auszug aus der Zeitschrift „ALPIN“ 11 / 2003

Das Skitourengebiet rund um die Heidelberger Hütte

…bietet jedem etwas, dem Einsteiger wie dem Steilhangfreak, dem Gemütlichen wie dem Höhenmeter-Sammler. Und wer sich gerne mal einen Tag im Skigebiet von Ischgl aufhält, kann auch dieses von der Hütte aus erreichen.

Heidelberger Hütte, 2264 m
Das Fimbertal mit der Heidelberger Hütte des DAV ist eines der traditionsreichsten Skitourengebiete der Silvretta. Und ergiebig ist es obendrein: Im alten Silvretta-Skiführer von Flaig füllt das Gebiet satte 16 Seiten.
Bewirtschaftet: Mitte Dezember bis Mitte Mai.
Kontakt: Günther und Bettina Salner, Haus Nr.269, A-6561 Ischgl, Tel. und Fax Hütte 05444/5418.
Aufstieg: Über die Piste (Ratrakspur) in 3,5h bis zur Hütte (855Hm). Es besteht die Möglichkeit der Auffahrt (15 Euro, nur nach Voranmeldung) sowie des Gepäcktransports mit dem „Hüttentaxi“. Als Zwischenlösung kann mit Liftunterstützung ins Fimbertal abgefahren werden (ca. 2h kürzer). Vom Liftgebiet aus besteht auch die Möglichkeit, über den Piz da Val Gronda (2812m) aufzusteigen und zur Hütte abzufahren.

Anreise: Mit der Bahn oder dem Auto über Innsbruck oder Bludenz bis Landeck. Von hier aus mit Bus (Linie 4240, von Landeck etwa 20 Min.) oder dem Auto (31 km) ins Paznauntal bis Ischgl. In Ischgl ist das Parken kostenpflichtig (Parkhaus). Für Gäste der Heidelberger Hütte existiert ein Hüttenparkplatz. Am günstigsten ist es, das Gepäck zunächst zum Hotel Piz Tasna zu fahren, sich dort bei einem längeren Aufenthalt den Hüttenparkplatz beschreiben zu lassen, um dann vom Hotel aus aufzusteigen.

Info: Tourismusverband Ischgl , Tel. 05444/5266-0

Bergbahnen: Aktuelle Infos (inklusive (Schnee- und Wetterbericht) für die Silvretta-Arena Ischgl/ Samnaun gibt’s unter www.silvretta.at .

Literatur:
1) Weiss, Schall, Siebert: Genuss-Schitouren-Atlas Österreich West, Schall-Verlag, 1997;
2) Rudolf und Siegrun Weiss: Genuss-Schitouren-Atlas Schweiz Ost/ Graubünden, Schall Verlag, 1999.

Karten:
1) Alpenvereinskarte, Blatt 26, Silvrettagruppe mit Skirouten, 1:25000;
2) Schweizer Landeskarte, Blatt 249 S, Tarasp, 1:50 000 (mit Skirouten und Informationen);
3) Landeskarte der Schweiz, Blätter 1179 Samnaun, 1178 Gr. Litzner, und 1199 Scuol, 1:25000.

TOUREN

Gesamtzeit / Höhenunterschied / Schwierigkeit

Piz Mottana, 2927m
3,5h / 700Hm / mittel
Leichter Anstieg mit hübscher Abfahrt. Route: Von der Heidelberger Hütte zunächst ansteigend unter Ils Calcuogns queren in Richtung Fimberpass bis P. 2564. Von hier zunächst östlich, dann südlich aufsteigen zum Sattel zwischen Piz Mottana und P. 2898. Über den Grat mit Ski und zu Fuß leicht zum Gipfel.

Larainferner Spitze, 3009m
3,5h / 800Hm / mittel
Hochgenuss bei sicherem Pulverschnee. Route: Von der Heidelberger Hütte Richtung Südwesten zum auffälligen P. 2574. Diesen rechts oder links umgehend, das Gelände ausnützend, zunächst in westlicher, dann nördlicher Richtung aufsteigen. Der Gipfel wird von einem kleinen Joch westl. von P. 2850 über Rampen und Steilstufen evtl. zu Fuß angegangen.

Piz Rots, 3097m
4h / 950Hm / schwer
Steiler, steiler, Piz Rots – nur für Könner. Route: Von der Heidelberger Hütte östlich hinauf in Richtung Piz Davo Sasse. Etwa auf Höhe 2650 m beginnt man in nördlicher Richtung ansteigend zu queren und überschreitet einen schwach ausgeprägten Grat auf 2700 m Höhe (Markierungsstange). Weiter über die Scharte zwischen Davo Sasse und P. 2725 in das Fenga Pitschna. über die deutliche Scharte P. 2752 hinauf in die Fuorcla Rots. Weiter über den markanten Rücken und zwei Graterhebungen zum Gipfel. Die Abfahrt folgt entweder dem Anstiegsweg oder bei guten Verhältnissen über die Südwestflanke zwischen P. 2966 und Piz Rots hinab ins Val Rots (600Hm, 35Grad). Teils entlang des Bachlaufs, teilweise östlich des Baches querend zur Alp Chäglias. Von hier wieder ansteigen und über den Fimberpass zurück zur Hütte. Diese Variante ist abfahrtstechnisch sehr schwierig, plus 3h, + 600Hm.

Fluchthorn, Südgipfel, 3399m
5h / 1200Hm / schwer
Steilhang-Klassiker für den Spätwinter. Route: Von der Hütte südwestlich zu dem markanten P. 2574. Von hier geht es auf meist breit ausgetretener Spur weiter über das Zahnjoch auf den Kronenferner. Dort kurz hinab, bis rechts vom Fluchthorn herab zwei markante Rinnen einmünden. Über die westliche der beiden breiten Rinnen hinauf auf eine Gratverflachung des Fluchthorns (meist zu Fuß, Skidepot am Grat). Teilweise kletternd weiter hinauf über Rinnen und Bänder zum Gipfel. Oft Steigeisen und Pickel erforderlich.

PizTasna, 3179m
Piz Davo Lais, 3027m

6,5h / 1400Hm / mittel
Lang, abwechslungsreich, anstrengend. Route: Von der Hütte dem flachen Talboden in südlicher Richtung folgen. Über die Fuorcla da Tasna und den Vadret da Tasna auf den Gipfel (4,5h). Von hier in nordöstlicher Richtung abfahren ins Val Davo Lais. Dann in Richtung Norden aufsteigen zu Joch P. 2807 und weiter zum Gipfel des Piz Davo Lais. Abfahrt über sehr steile NW-Flanke (sehr schwierig) oder einfacher über die SW-Flanke (schwierig) zurück zur Hütte (2h).

Heidelberger Spitze, 2963m – Laraintal – Ritzenjoch – Heidelberger Hütte
6h / 1300Hm / mittel
Rundfahrt um die Heidelberger Spitze. Route: Von der Hütte nach Westen zur Heidelberger Scharte. Kurz vor der Scharte rechts hinauf und steil zum Südgrat. Diesem in leichter Kletterei zum Gipfel folgen. Alternativ kann auch direkt zur Heidelberger Scharte gegangen werden und Über den blockigen Südgrat bis zum Gipfel angestiegen werden. Über schöne Hänge von der Heidelberger Scharte ins Laraintal bis P. 2423 abfahren. Dem Bachbett folgend und einige Steilstufen umgehend bis kurz vor die alte Zollhütte auf etwa 2200m dem Tal folgen. Östlich empor ins Ritzenjoch. Nach einer steilen Einfahrt über Hänge und Rinnen mittelsteil hinab ins Fimbertal und leicht ansteigend zurück zur Hütte.

Text, Fotos : Christian Faltin 2004
Update Layout 2022  Ulli Fechter
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