Dieses slowakische Klettergebiet ist in der österreischen Klettercommunity nahezu unbekannt, zu Unrecht, wie wir nach einem ausgefüllten Kletterwochenende im Juni festgestellt haben.
Unsere alpinistische Horizonterweiterung nach Nordosten verdanken wir unserem BG-Mitglied Viktor aus Bratislava, einem profunden Kenner aller Felsen zwischen Tatra und Drei Zinnen. Er selbst schaffte es, am vereinbarten Fronleichnamwochenende eine Terminkollision zu erzeugen, so waren die aus Wien Angereisten bei der Suche nach geeigneten Felsen ganz auf sich allein gestellt. Dank des Kletterführers „Manin a okolie“ von Jana Kalásová gelang uns dies aber problemlos.
Bei perfektem Kletterwetter besuchten wir
– Velky Manin – Stena Černokňažníkov
(heißt angeblich soviel wie Wand der bösen Hexe, Felsen hat von der Ferne eine Ähnlichkeit mit einem spitzen Hut)
– Maly Manin – Veterne Basty (windige Bastei/Zinnen …. Ja windig wars dort)
– Kostolecka Ucina
– Precinske skaly
Die drei erstgenannten Gebiete sind Kalkfels, wirken auf den ersten Blick etwas ruppig und grasdurchsetzt, bieten aber sehr feine Kletterei mit guter Absicherung (Im Kletterführer informieren Symbole – 0-3 Exen – über die Absicherungsdichte).
Precinske skaly ist ein Konglomeratgebiet, ebenso wie auch die dem Vernehmen nach sehr interessanten Sulovske Skaly (wo wir diesmal n o c h nicht waren).
Am besten gefallen haben den meisten von uns die „windigen Zinnen“ und die „Felsen von Precin“. Beide warten mit langen Sportkletterrouten auf (80 m Seil empfehlenswert bzw manchmal erforderlich), die zu dem Besten zählen, das uns in den letzten Jahren unter die Finger gekommen ist.
Die Bewertung passt meistens, man muss sich aber auf „Ausreißer“ einstellen. Tendenziell sind erst vor kurzem erschlossene Routen gutmütiger bewertet als die Klassiker – das kennt man ja auch vom Peilstein…
Als Basislager diente uns der sehr empfehlenswerte kleine Campingplatz Camping Maninsks Tiesnava. (www.maninska.sk), ausgestattet mit moderner Gemeinschaftsküche, Buffet und einem – sehr kalten – Swimming Pool.
Allen 12 TeilnehmerInnen hat es dem Anschein nach bestens gefallen. Ein nochmaliger Besuch dieses Gebietes liegt durchaus im Bereich des Wahrscheinlichen.
Übrigens: auf der Terrasse der Penzion Manin lässt es sich nach dem Klettern gut aushalten, bei guter Hausmannskost und goldgelbem Hopfengetränk.
