Da es schon ziemlich hoch aufgetürmte Wolken gab, ließen wir den Plan, von der Zumsteinspitze den schwierigeren Felsgrat zur Dufourspitze zu klettern, wieder fallen. Das war auch gut so, denn als wir zurück am Colle Gnifetti waren, begann es bereits zu donnern. Immerhin hatten wir aber bis dahin schon 7 Viertausender-Gipfel an diesem Tag überschritten. Wir liefen bei stechend heißer Sonne schnell den obersten Grenzgletscher hinunter, wurden aber recht bald durch mühsamen Sumpfschnee stark eingebremst. Nach ein paar Hundert Höhenmetern begann es zu Graupeln und stark zu donnern. Der weitere Abstieg über den stark zerrissenen Gletscher dauerte noch ziemlich lange. Zum Glück gab es schon eine Spur, sonst wäre zusätzlich noch viel Zeit beim Suchen einer möglichen Route draufgegangen. Oft versanken wir im Sumpfschnee fast hüfttief und es war nie ganz sicher, ob nicht vielleicht doch eine Gletscherspalte drunter war. Unser Ziel war die Monte Rosa Hütte, die sehr tief unten liegt. Vom Gipfel der Signalkuppe sind es 1760 Höhenmeter Abstieg. Und einen Tag später tuckerten wir von Rotenboden mit einem Zug der Gornergratbahn, der größtenteils mit japanischen Touristen besetzt war wieder nach Zermatt hinunter, wo sich dann Massen von Japanern, alle mit Einheits-Sonnenhut und Kamera durch die Bahnhofstraße wälzten. Da war fast mehr Gedränge als auf der Kärntnerstraße an einem Weihnachts-Einkaufssamstag. Als Attraktion für die Touristen wird auch jeden Tag 2 Mal eine große Ziegenherde durch die Bahnhofstraße getrieben, die dann auch fleißig fotografiert wird. Und natürlich ist auf fast jedem Geschäft, in jeder Auslage und auch auf den vielen Elektromobilen (in Zermatt gibt es mit wenigen Ausnahmen keine Kraftfahrzeuge mit Verbrennungsmotoren) das Matterhorn abgebildet. Die Ansichtskarten-Ständer sind fast ausschließlich mit Matterhornbildern gefüllt und viele haben in den Geschäfts- oder Lokal-Namen irgendwie "Matterhorn" eingebaut. Damit man ja nicht vergisst, dass der berühmteste Berg der Welt gleich hier oberhalb vom Ort steht, auch wenn er gerade im Nebel steckt.