Der Weg

Von Hinternasswald auf das Schneealpenhaus


Der Weg der Sonne beginnt im auch öffentlich recht gut erreichbaren Hinternasswald am Fuße der Rax. Die erste Tagesetappe steht dabei im Zeichen des Aufstiegs auf die Schneealpe und erfordert etwas Kondition. Immerhin werden auf 12 km rund 1.270 Höhenmeter in ca. 6,5 Stunden überwunden. Der Aufstieg erfolgt recht steil und direkt durch Wald, den man kurz vor dem Ochsenboden verlässt. Ab nun gilt es für den Rest des Tages die wunderbare Aussicht zu genießen. Nach einer ordentlichen Mittagspause bei der Lurgbauerhütte geht es weiter – vorbei am Almgraben – durch das Nölltal, bis zur Abzweigung zum Schneealpenhaus. Wer schon müde ist, kann sich nun eine Stunde Gehzeit ersparen und direkt zur Schutzhütte spazieren. Empfohlen und erlebnisreich ist aber ein Abstecher zum Gipfel des Windbergs mit seinem wunderbaren Panorama. Die Nacht wird am Schneealpenhaus verbracht und der Wecker am besten auf knapp vor 5:00 Uhr gestellt. Dann geht nämlich die Sonne auf der Schneealm auf und man startet so mit einem sehr intensiven, berührenden Moment in einen anstrengenden, aber romantischen zweiten Tag.

 

Vom Schneealpenhaus über das Zahme Gamseck zum Habsburghaus

Die zweite Tagesetappe führt zunächst ein Stück zurück durch das Nölltal. Knapp vor der Lurgbauerhütte wählt man aber den Abstecher zur Schauerwand samt Gipfelkreuz. Weiter geht es – zuerst bergab, später leicht bergauf – über die bereits bekannte Lurgbauerhütte über den schönen, aber nicht unschwierigen Naßkamm zum Fuße des Grabnergupfs. Ambitionierten Wanderern sei ein Abstecher auf den sehr aussichtsreichen Gipfel dieses Berges, der sich frech zwischen Schneealpe und Raxalpe reingesetzt hat, empfohlen. Dieser dauert ca. 30 Minuten über wegloses, steiles, aber ungefährliches Gelände. Der Weg der Sonne führt weiter über das Zahme Gamseck, ein äußerst schöner, einfacher Klettersteig (A/B). Dafür sollte man Helm und Klettersteigset mithaben. Der Steig führt durch eine ruhige, schroffe, beeindruckende Felsszenerie und war 1875 der erste touristische Felsenpfad auf die Rax.


Umgehungsmöglichkeit des “Zahmen Gamseck”
Wer sich das Zahme Gamseck nicht zutraut, der kann über den Schutzsteig zum Altenbergsteig queren und diesen zur Heukuppe aufsteigen. Allerdings dauert diese Etappe dann 2 Stunden länger und man muss rund 150 Hm mehr im Aufstieg gehen.


Am Ende des Steiges hat man die Möglichkeit gleich nach links zum Habsburghaus abzubiegen und die gesamte Etappe so um rund eine Stunde zu verkürzen. Empfohlen sei aber ein Abbiegen nach rechts, um über die Heukuppe – dem höchsten Punkt der Rax – über das Raxkirchlein zum Karl-Ludwig-Haus vorzudringen. Dieses erreicht man am Nachmittag und eine Kaffeejause oder ein späteres Mittagessen bietet sich an, bevor es in rund einer weiteren Stunde Gehzeit zum Ziel des Tages, dem Habsburghaus geht. Dort angekommen hat man rund 16 km Weg und 920 Höhenmeter im Auf- und Abstieg hinter sich gebracht.

Auch die Sonne war nicht faul. Sie war aber in die andere Richtung unterwegs und lacht uns nun in Form des wohl schönsten Sonnenuntergangs der Wiener Alpen von der Schneealm entgegen. Spätestens jetzt weiß man, tief ergriffen, warum wir diese kleine Weitwanderung „Weg der Sonne“ getauft haben.

 

Über den Kaisersteig nach Hinternasswald


Am dritten Tag heißt es ausschlafen. Denn die letzte Etappe des Weges führt über den Kaisersteig zurück nach Hinternasswald und erfordert keine Eile. Rund 3,5 Stunden und 7 km ist man – nur bergab – unterwegs und kann so nochmal die Erlebnisse der letzten beiden Tage revue passieren lassen, bevor es wieder zurück in die Hektik des Alltags geht.

 

Die Tour ist von Anfang Juni bis Ende Oktober gut begehbar. Die Tagesetappen sind ambitioniert, erfordern eine gute Grundkondition und können je nach Lust und Wetter auch variiert werden. Belohnt wird der Wanderer mit herrlicher Natur und unvergesslichen Fern- und Ausblicken.

Gesamtstrecke: ca. 35 Kilometer, 2.190 Höhenmeter im Aufstieg. Helm und Klettersteigset für die zweite Tagesetappe empfohlen.