Kuchenspitze 3148m - Nordwand (55°, 4-)

Verwall
 

von Martin Rossmann und Peter Mayer           Kartenausschnitt >
 

28.2.2003
Per Bahn gehts morgens nach St.Anton, mit der ersten Rendlbahn fahren wir hoch. Über den Winterklettersteig und Rossfallscharte fahren wir ins Moostal ab, als Eingehtour ziehts uns auf die Saumspitze (3048m). Nach einer schönen Abfahrt zurück zum Moosboden steigen wir noch ca. 1 Std. zur Darmstädterhütte auf, wo wir uns im Winterraum (Gaskocher, keine Heizung) gemütlich einrichten.
 

 
Im Zentralen Eisfeld ändern sich die Verhältnisse rasch, wir wühlen im tiefen Pulverschnee.

29.2.2003
Im Morgengrauen gehen wir bereits am Grossen Kuchenferner Richtung Einstieg. Die Linie ist klar vorgegeben, im Ersten Eisfeld haben wir guten Trittfirn.

 

 
Das Gipfeleisfeld (55°) beschert uns eine lange Linksquerung im Pulverschnee ohne Sicherungs-möglichkeiten.

 
Der Übergang zum Gipfeleisfeld (Schlüsselstelle der Tour, 1SL, 4-, 1NH) ist in gutem Zustand, an trockenem Fels klettere ich seilfrei vor und sichere Martin am Halbseil nach.

 
 

 
Da der Abstiegsgrat stark überwechtet ist, entschliessen wir uns zum Abseilen durchs Südcolouir. 2 Normalhaken werden für einen Abseilstand geopfert, dreimaliges Abseilen bringt uns auf den Kleinen Kuchenferner.

 
 

 
Mittags erreichen wir durchs Ausstiegscolouir den Gipfelgrat und lassen uns von den ersehnten Sonnenstrahlen aufwärmen.

 

 

 
Der Abstieg führt über eine Scharte zum Küchlferner, diesen unschwierig hinab, vorbei am Einstieg zum Ostgrat der Kuchenspitze.
Der Schnee ist bereits stark aufgeweicht, die Lawinengefahr treibt uns an. Die letzten Meter zur Darmstädterhütte versinken wir teilweise bis zur Brust im Schnee, die Abfahrt von der Darmstädterhütte nach St.Anton ist alles andere als ein Genuss.
Beim Bier in St.Anton sind diese Mühen jedoch schnell vergessen.
Was bleibt, sind unvergessliche Eindrücke von einem aussergewöhnlichen, einsamen Unternehmen, das wohl nie zu einer Modetour verkommt.


Update 24.8.03  Christian Faltin